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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe - S. 83

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Nordwesteuropa. <^3 Es umsaßt die drei Länder England, Schottland und Irland. An- gäbe der Grenzmeere und Meeresstraßen nach der Karte! Der L.-Pnnkt Großbritanniens hat die geographische Breite der Stadt Frankfurt a. M., das Nordende diejenige von Stockholm. Die Küsten entwickelung ist bei beiden Inseln an der W.-Küste am reichsten, da dieselbe dem Wogenandrang des offenen Oceans ans- gesetzt ist. Fjordähnliche Meereseinschnitte weist besonders die schottische Küste aus. Bei der Insel Großbritannien liegen sehr häufig Halbinseln und Meereseinschnitte der W.- und der O.-Seite einander gegenüber. Die S.-Küste Englands zeigt in ihrer W.-Hälste schroffe Steilküstenformen. Die Bodengestaltung weist in Irland ein zentrales Tief- land auf, das teils mit breiten Armen bis zum Meere reicht, teils durch vereinzelte Berggruppen von den Küsten abgeschlossen ist. Die Insel ist reich bewässert; die Flüsse neigen infolge geringen Gefälles zu Seeu- und Sumpfbildung; ^,5 des Landes ist voller rümpfe und Moore. — Englands Gebirge liegen alle nahe an der 'W.-Küste. Man nnter- scheidet das B erg l and von Cornwall, reich an Zinn- und Kupferbergwerken, das H o ch l a u d von Wales (nels) mit Reich- tum an Steinkohlen und Eisen, endlich das nordengl i s che Gebirge mit seinen großartigen Steinkohlen- und Eiseulagern. Über den ganzen 8.-0. Englands breitet sich das wellenförmige englische Tiesland ans, welches mit seinen saftigen Wiesen, fruchtbaren Ackerfeldern und herrlichen Baumanpflanzungen den Eindruck einer großen Parklandschaft macht. Der größte Fluß ist die Themse. Beschreibe ihren Lauf nach der Karte! Die Flut gestattet selbst großen Seeschiffen in der weiten Schlauchmündung Zugang bis London. — Die schottischen Gebirge nehmen im N. fast die ganze Breite der Insel ein. Auf das kohlenreiche schottis ch e G r e n z g e b i r g e folgt n. das gewerbereiche schottische Niederland und noch weiter nach N. das rauhe, wildzerrissene, schluchten- und seenreiche schottische Hochland. Der N.-Küste Schottlands sind die felsigen, rauhen Inselgruppen der Hebriden, Orkney- (örkni-) und Shetland (schetländ-) Inseln vorgelagert. D a s K l i m a ist durchaus ozeanisch, gemildert durch das vom Golfstrom erwärmte Meer. Im s. England überwintern Myrten, Lorbeer und Fuchsien im Freien; dagegen reicht die Sonnenwärme nicht dazu hin, Wein zur Reife zu bringen. Das feuchte Klima befördert das Wachstum von Gras und Futterkräutern und dadurch die treffliche englische Viehzucht. Das ranheste Klima, mit anhaltenden, kalten Nebeln, langen, naßkalten Wintern und rauhen Nordweststürmen, weist das nordschottische Bergland auf. 3. Die Gewohner. Reste der alten keltischen Bevölkerung finden sich noch in Wales, Hochschottland und Irland. Den weitaus überwiegenden Teil der englischen Bevölkerung bilden die Engländer, Abkömmlinge der zur Zeit der Völkerwanderung eingewanderten a n g e l- sächsischen Stämme, zu deueu im 1l. Jahrhundert noch normannische Einwanderer aus Nordfrankreich kamen. Das Germanentum ist bei den Engländern aber in Wesen und Sprache so überwiegend, daß man sie zu den germanischen Völkern zählt. Fast ii-0 der Bevölkerung sind evangelisch, * 5 katholisch (namentlich in Irland). Die Engländer sind das erste See Handelsvolk der ganzen Erde. Ihre Handelsflotte ist fast so groß als die Flotten aller übrigen Staaten der Erde zusammengenommen. In allen Weltteilen haben sie Kolonieen, so daß mit Einschluß derselben das britische 6*

2. Teil 1 = Grundstufe - S. 88

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Die fremden Erdteile. gerühmte Fruchtbarkeit Palästinas ist infolge von Verwüstungen und schlechter Bodenwirtschaft dahin. — Das ganze Gebiet von Syrien gehört zur asiatischen Türkei. Die Hst. im eigentlichen Syrien ist das in herrlichen Gartenumgebungen gelegene Damaskus, „das Auge des Ostens/' Stapelplatz des Karawanen- Handels und Sitz lebhafter Gewerbthätigkeit. Tie bedeutendste Hafenstadt ist Beirut. — Die ehemals glanzvollen Städte Tyrus und Sidon sind^jetzt die ärmlichen Flecken, Sur und Saida. — Jerusalem (35 Tsd. E.), Hst. Palästinas, aus kahler, unfruchtbarer Felsenzunge gelegen, reich an biblischen Erinnerungen und heiligen Stätten. Grabeskirche. Omarmoschee. Allen Bekennern eines Gottes ist Jerusalem die „heilige" Stadt. — Bethlehem, s. von Jerusalem. Marienkirche. — Hebron, die alte Patriarchenstadt, sehr belebter Wallfahrtsort. Gaza,,.lebhaste Handelsstadt int alten Philisterlande an der Karawanenstraße von Ägypten nach Syrien. — Iafa, zweiter Hafen der syrischen Küste. Hafenstadt für Jerusalem; wird nunmehr durch Bahnbau mit derselben verbunden. — Nazareth, im Berglaude von Galiläa, mit der Kirche Mariä Verkündigung. 6. Arabien (5 mal so groß als das Deutsche Reich, nur etwa 5 Mill. E.), ist eine hohe, zum Euphrat und Persergols geneigte Platte von 500—1000 m Erhebung, welche mit steilem Rande zum Meer absällt und höchstens einen schmalen, niedrigen Küstensaum übrig läßt. Das Hoch- laud ist sehr wasserarm, hat keinen einzigen immer fließenden Strom" und besteht aus Stein- und Sandwüsten, Steppen und Oase it. Das Wasserauffangen in Cisternen und die künstliche Bewässerung der Fruchtländer ist in Arabien uralt. — Die Bewohner gehören dem semi- tischen Volksstamm au und sind Mohammedaner. In den Steppen herrscht das Nomadentnm der Beduine n (Wüstensöhne), welche die schönsten Pferde der Welt und die besten Reitkamele züchten. In den kultivierten Gebieten baut man Kaffee, Datteln, Weihrauch, Balfam und Spezereien an. Der Küstenstrich am Roten Meer und die Halbinsel Sinai gehören zum Gebiete der asiatischen Türkei. In der Küstenlandschaft die heiligen Städte der Mohammedaner: Mekka, Geburtsstadt Mohammeds, und Medina, mit der Grabstätte des Propheten. Namentlich Mekka ist das Wallfahrtsziel vieler gläubiger Moslim. — Mocha, einst berühmter Ausfuhrort für Kaffee, deckt indes heute nur Vioo des europäischen Kaffee- verbrauchs. Das übrige Arabien ist unabhängig. Das größte Reich ist O.m a n mit der Hst. Maskat. — Die Engländer besitzen die Hafenstadt Aden vor der Straße von Bab el Mandeb (Thor der Thränen). 7. Ätün (fast so groß wie Arabien, etwa 15 Mill. E.), bildet ein Tafelland von 1000 m mittlerer Höhe, das von hohen, zum teil bewal- deten Gebirgsrändern eingeschlossen ist. Das Klima ist äußerst trocken, da die Randgebirge den Winden die Feuchtigkeit entziehen. Daher ist das Land vorwiegend Steppe und Salzwüste, in den quellreichen Oasen und wasserreichen Gebirgsthälern Kulturland. — Die Land es Produkte verdienen weniger dnrch ihre Menge, als vielmehr dnrcl) ihre Mannig- faltigkeit Beachtung. Haupterzeugnisse sind Getreide, Wein Obst, Früchte allerlei Art, Opium, vorzügliche Rosen, Baumwolle, treffliche Pferde und zweihöckrige Kamele. Die Industrie beschränkt sich auf Webereien und Teppechsabrikation. Iran umfaßt 3 Reiche: Persien, Afghanistan und Belutschistan, deren Bewohuer zur mittelländischen Rasse gehören und der Religion nach

3. Teil 1 = Grundstufe - S. 89

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Asien. 89 Mohammedaner sind. — Teheran. Hst. von Persien, Schiras, in reizender Lage inmitten Rosen- und Cypressengärten. Rosenölbereitung. — Afghanistan ist stets bedeutsam gewesen als Durchgangsland von Turan nach Indien. Kabul, an der großen indischen Handelsstraße. — Belu tschistan, der ödeste und unwirtlichste Teil Irans, sast nur von nomadisierenden Hirtenstämmen bewohnt. Hauptort Kelat. 3. Südasien. 1. Vorderindien bildet ein großes Viereck zwischen Himalaja, Iran und dem Meere. Es ist über 7mal so groß als das Deutsche Reich und mit seinen 260 Mill. E. nächst China das volkreichste Land der Erde. An der X.-Grenze der Himalaja (Wohnung des Schnees), dessen groß- artiger Gebirgszug so lang ist, wie die Strecke von Paris bis Moskau, und breiter, als die Fläche vom sächsischen Erzgebirge bis zur Nordsee. Sein Abfall ist gegen die indische Tiesebene ungleich gewaltiger, als gegen die n.hochflächen. Die höchste Erhebung ist der Ganrisankar, 8800 m hoch, der höchste Berg der Erde (fast 3 mal so hoch als die Zug- spitze!). Das Gebirge ist bei seiner außerordentlichen Höhe reich an Nieder- schlagen und bildet das prachtvollste Waldgebirge der Erde: erst Palmen- gürtel mit Bambus und Bananen, dann Gürtel sommergrüner Laubbäume, sodann der immergrüne Nadelholz- und Alpen- rosengürtel, bis endlich erst über Montblanc - Höhe der ewige Schnee beginnt. — Welche Ströme entspringen ans dem Himalaja? Das indische Tiefland wird vom Ganges mit B r a h m a - p n t r a und dem I n d n s durchströmt. Das I n d u s g e b i e t ist nur im N. recht fruchtbar, weiter nach 8. auffallend trocken und waldleer, ja streckenweise sogar vollständige Wüste. Das G a n g e s - T i e s l a n d, auch H i n d o st a n genannt, ist infolge reichlicher Niederschläge das fruchtbarste, am üppigsten bewachsene Tropenland des asiatischen Festlandes. Hier ist die Heimat der Banianen-Feige und der Lotos-Seerose, zahlreicher Palmen- arten und baumartiger Bambusgräser. Angebaut werden Reis, Weizen, Baumwolle, Indigo, Thee, Opiummohn. Zahlreich und großartig ist die T i e r w e l t vertreten. Der Elesant ist das wichtigste Haustier, der Tiger das gefährlichste Raubtier. In den Flüssen hausen riesige Kroko- dile, und besonders reich sind die Schlangen vertreten. Die Vogelwelt zeigt großen Reichtum an Hühnern. Der s. Teil Vorderindiens ist das Hochland von Dekan, ein größtenteils ostwärts geneigtes, mäßig hohes Tafelland mit Randgebirgen an beiden Küsten, im Innern steppenartig. Reichtum an Diamanten. Im 8. die birnsörmige Insel Ceyl o n, Heimat des Zimtbaumes. Perleu- fischerei. Ceylonkaffee. Die Bewohner Indiens waren ehedem die dunkelfarbigen Drä- vida-Völker, welche aber bereits in uralter Zeit von den zur kau- kasischen Rasse gehörigen Hindus verdrängt wurden. Teilweise ver- mischten sich diese anch mit der Urbevölkerung, so in Dekan und Ceylon. Die Hindus brachten das Land schon sehr frühe auf eiue hohe Stufe der Kultur. Der Reichtum des Laudes lockte aber auch fremde Eroberer au. So gründete ein mongolischer Eroberer in Indien ein großes moham- medanisches Reich mit der glanzvollen Hst. Delhi. Der Fürst führte den Titel Großmogul. Noch heute ist namentlich im Jndusgebiet der Mohammedanismus sehr verbreitet. Die Hindus haben noch heute ihre uralte b r a h m a n i s ch e R e l i g i o n (so genannt nach Brahma, dem obersten Gott) und ebenso die Ständescheidung in K a st e n. -— Heute

4. Teil 1 = Grundstufe - S. 92

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Die fremden Erdteile. künstlich bewässerten Stellen in Tibet und Osttnrkestan. — Bezüglich der Tierwelt ist das Hochlandsgebiet von Zentralasien wichtig als Heimat nützlicher Haustiere: der Pferde, Schafe, Kamele, Esel und Ziegen. Die Bevölkerung ist mongolischer Abstammung und führt größtenteils ein Nomadenleben. Die Dichtigkeit ist gering, so daß auf dem weiten (6,5 Mill. qkm großen) Gebiet nur 9,2 Mill. Menschen leben. Alle Gebiete sind Nebenländer des chinesischen Reichs und stehen unter chine- sischen Gouverneuren. Tibet ist bei einer Erhebung von 4000—5000 m das h öchste Ho chlandsgebietder E r d e. Osttibet ist das Quellgebiet der Ströme Hinterindiens und Chinas. Jn Lasa (Göttersitz) residiert das geistliche und weltliche Oberhaupt von Tibet. — Ostturkestau, auch hohe Ta- t a r e i genannt, ist ein 1000 m hohes Hochland zwischen Kueuluu und Tieu- schan, im um die Städte Jarkand und K-aschgar sehr fruchtbar, von m oh ammedanischen Tu rktatareu bewohnt. Gleichsam eine niedrige Vorstufe der hohen Tatarei bildet die (durchschnittlich 600 m hohe) Dsungarei, zwischen Tienschan und Altai. Hier das Stammland der Kalmyken. Ostturkestau und die Dsnngarei bildeu zwei wich- tige Völkerthor^ für die Heeres- und Karavanenzüge zwischen W.- und O.-Asien. Die Mongolei besteht überwiegend aus Steppe und Wüste, ein echter Herd des Nomadentums. Der mittlere, muldenförmige Raum ist eine endlose Salz- und Steiuöde, Gobi (Wüste) oder S ch a m o (Sand- meer) genannt. — Die wilden Mo n g o l e n st ä m m e h a b e n s i ch z u Z e i t e n g l e i ch verheerenden Strömen über die K u l - t u r l ä u d e r Europas, Chinas und Indiens ergossen. Ii. Ostasitn. 1. Die Mandschurei, das n.-ö. der chinesischen Nebenländer, bildet eine weite Länderschüssel, welche von Gebirge um- rahmt und reich an Weideflächen, Wald und Ackerland ist. In: N. reicht das Gebiet bis zum A m n r. Es ist das Stammland des jetzigen chine- sischen Kaiserhauses. (12 Mill. E.) 2. D a s e i g e n t l i ch e C h i u a. g.) D a s L a n d. Es tritt mit halbkreisförmiger, feingegliederter Küste ans Meer, ist im 8. und der Mitte überwiegend Gebirgslaud, im N. ein großes Tiefland um deu Unterlauf der beiden Hauptströme. Nach W. hin bilden Gebirge und Hochländer deu Übergang zum Hochlande von Zentralafien. Wichtige Pässe der Nordgrenze find durch starkes Mauerwerk abgesperrt; hie und da erheben sich aus der Grenzlinie in ziemlichen Abständen von einander große viereckige Türme, der Uberlieferung nach alles Reste eines riesigen Grenzwalles, „der großen Mauer", welche vor mehr als 200 Jahren v. Ch. ein chinesischer Kaiser als Schutz gegen die Tatarenhorden erbaut haben soll. Die Hauptflüsse des Laudes sind der H o ä n g - h o (gelber Strom), der seinen Namen von den großen Mengen gelber Lößerde trägt, die er mit sich sührt une weit bis ins Meer (gelbes Meer) trägt, und der Jäng-tse-Kiang (Sohn der Landschaft Jang). Ersterer ist wegen seiner vielen u-berschwemmungen „das Unglück Chinas". Das Klima Chinas ist ein sehr günstiges, und das Land von großer Fruchtbarkeit. Weizeu im N., Reis im S. sind die Hauptfrüchte, außerdem Thee und Baumwolle. China ist d i e ur a l t e Heimat der Seidenraupe. — Steinkohlenlager und Reichtum an Porzellau- erde sind die wichtigsten mineralischen Bodenschätze.

5. Teil 1 = Grundstufe - S. 99

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Afrika. 99 Borland am Saum der Sahara heißt D a t t e l l a n d. Dem Wasser- mangel im Landinnern sticht man hie und da durch Anlage von Tief- bruunen (artesische B.) abzuhelfen. — Die B e v ö l k e r u u g besteht aus den eingeborenen B e r b e r st ä m m e n und den Nachkommen eiugewau- derter Araber. Dazu kommen noch Juden, Türken und F r a n- z o s e n. Das Gebiet des Nordrandes enthält 4 Staatengebilde: a) Die türkische Provinz Tripolitanien umfaßt das Hochland von Barka und das Gebiet s. von den S yrten einschließlich der Oase Fessan. Hst. Tripoli, wichtiger Ausgangspunkt der Karawanen. b) Tunis, fruchtbares Küstenland w. der Sorten, im Altertum Haupt- sitz des alteu Kulturvolkes der Karthager, heute ein französischer Schutz- staat. Hst. Tunis. In der Nähe die Stätte des alten Karthago. c) Algerien, von den Gebirgsketten des Atlas durchzogen, ehedem ein gefürchteter Raubstaat, seit 1870 französische Kolonie. Das Land wird von den Franzosen immer mehr der Kultur erschlossen. Ausfuhr von feinen Gemüsearten und Halfagras (zur Papierbereituug). Hst. Algier, am Meere gelegen; Hauptausfuhrhasen. ä) Sultanat Marokko, das westliche Atlasland. aber auch tief in die Wüste hineinreichend, letzter Rest der arabischen Reiche in ^.-Afrika. Der Anbau des Landes wird nachlässig betrieben: dagegen steht die Vieh- zucht auf hoher Stufe (Berber-Rosse). Blühende Gewerbe sind die Leder- bereitnng, Teppichweberei, Anfertigung von roten Mützen (Fes), Wollen- und Seidenwaren. — Hauptstädte: Marokko (die geschmückte Stadt) in herrlicher Lage am Fnße des großen Atlas, und Fes, größte Stadt (150000 E.) und Sitz der Industrie. 3. Das Gebiet der Sahara (d. h. Wüste). Es ist das größte W ü st e u g e b i e t der Erde, 16 mal so groß als das Deutsche Reich, also fast so groß als ganz Europa. Die Wüste ist weder eine einförmige Ebene noch ein ununterbrochenes Sandmeer. „Mit ebenen, stein- oder fand bedeckten Gegenden wechseln lange Parallelzüge von Düne n und düstere, fast schwarz aussehende F e l s e n g e b i r g e." Manche dieser Gebirge bedecken einen größeren Bodenraum als die Alpen und sind höher als das Riesengebirge. Das Klima der Wüste ist heiß und sehr trocken. Jahrelang bleibt jeglicher Regen aus und kann durch den starken nächtlichen Tau nur sebr unvollkommen ersetzt werden. Die Pflanzenwelt der Wüste ist daher sehr armselig. Nacktes Gestein, kahler Felsboden und ödes Sand- land starrt dem Reisenden entgegen, hin und wieder von mißsarbenen Salzpflanzen, harten Dornsträucheru und sastarmen Kräutern bedeckt. Aus dieser Natur der Wüste erklärt sich auch die arabische Bezeichnung „Meer ohne Wasser". — An solchen Stellen der Wüste, wo Quellen zu Tage treten, entwickelt sich eine reiche Pflanzenwelt. Man nennt solche Stellen Oasen, d. h. Rast- oder Wohnorte, weil hier allein menschliche Besiedelung möglich ist und Redende hier Rast halten. Die Oasen sind die rechte Heimat der Dattelpalme; aber man baut auch Getreide und Südfrüchte au. Mit Hilfe des Kamels, welches tagelang das Wasser entbehren kann, macht man R e i s e n d n r ch d i e W ü st e. Einen- Reisezug, zu dem zahlreiche Kamele verwendet werden, nennt man K a r a- w an e (Bild 17). Oft müssen die Wüsten-Reisenden viel Durst und Ent- behrungen allerlei Art erleiden, werden wohl gar von dem glutheißen Wüstenwinde, dem Samum, heimgesucht, der bei langem Andauern ganzen

6. Teil 1 = Grundstufe - S. 106

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
106 Die fremden Erdteile- N eufundland (so groß wie Süddeutschland), bekannt durch den groß- artigen Stockfischfang, der jährlich 80 Mill. Mark einbringt. Die s- Striche des britischen Nordamerika w. vom Gebiet der großen kanadischen Seen find ein großes Waldgebiet, belebt von allerlei Pelz- tieren und durchstreift von indianischen Jägervölkern. Die Ebenen jen- seits des Baumwnchses, mit ihrer einförmigen Moosdecke das Seitenstück zur Tundra, sind von Eskimos bewohnt. Auch die große Halbinsel Lab- rador, welche mit England gleiche n. Breite hat, gehört zu diesen kalten Ländern der Erde. (Auf der Halbinsel Boothia Felir der magnetische N o r d p o l.) In dem.ganzen weiten Wald- und Polargebiet unterhalten die Engländer nur wenige befestigte Handels-Stationen. 3. Die Vereinigten -Staaten von Amerika, auch die Union genannt, umfassen das ganze mittlere Gebiet von Nordamerika, vom Atlantischen bis zum Großen Ozean. Aus 9,2 Mill. qkm wohnen 5072 Mill. Menschen, d. h. auf einer Fläche, die an Größe Europa fast gleich kommt, wohnen etwas mehr Leute, als im Deutschen Reiche.. Dennoch ist die Union nicht nur der größte, sondern auch der bevölkertste und mächtigste Staat Amerikas. g,) Die natürliche Beschaffenheit des Landes läßt bei einer Durchwanderung desselben von Ozean zu Ozean drei Haupt- gebiete unterscheiden: 1. das östliche Küstenland, 2. die Tief- ebene des Mississippi und 3. das G e b i r g s - und Hoch- land des Westens. Das östliche Küstenland erstreckt sich vom Meere bis zu den Parallelketten der Alleghanies (älligännis). Es ist größtenteils Tief- land, wohlbewässert, waldreich und fruchtbar. Im f. Küstenlands gedeihen bereits Baumwolle, Zuckerrohr und andere tropische Kulturpflanzen. Die A l l e g h a n i s sind reich an Steinkohlen, Eisen und Petroleum und dadurch für die Industrie jener Gegenden von größter Bedeutung. D i e T i e f e b e u e des Mississippi bildet gleichsam eine Riesen- schale, welche nach dem Golf von Mejieo ausmündet. Der Mississippi (= großer Fluß) ist die Hauptwasserader dieses weiten Tieslandgebietes. Mit dem Missouri bildet er deu längsten Strom der ganzen Erde. Der bedeutendste und schönste der linken Nebenflüsse ist der Ohio (oheio), die Mündung des Mississippi ist eine eigenartige, weit ins Meer vor- geschobene Deltabildnng. — Im 0. ein großes Ackerbaugebiet, wird das Tiefland w. vom Mississippi abseits der Flußthäler immer trockener. Hier breiten sich die baumlosen Ebenen, die Prärieen aus, ehedem die Heimat großer Bisonherden und kriegerischer Jndianervölker- Heute hat das westwärtsschreitende Kulturleben die Bisonherden verdrängt und die Indianer auf immer enger werdende Gebiete eingeschränkt. Das westliche Gebirgsland besteht aus zwei von 8. nach N. streichenden Hochgebirgen, den wildzerklüfteten F e l s e n g e b i r g e n und der reich bewaldeten S i e rr a N e v a da. Die Gipfel der Gebirge erreichen die Höhe des Montblanc und ragen in da5 Gebiet des ewigen Schnees. Zwischen beiden Gebirgen dehnt sich eine 1000 in^hohe Hochfläche aus, wasserarm bis wüftenartig und reich au Salzseen- Für die Kultur dieses Landes hat die schwärmerische Religionsgesellschaft der Mormonen viel geleistet. b) Di e Bevölkerung besteht der weitaus größeren Mehrzahl nach aus A n g l o - A m e r i k a n e r n, d. h. Nachkommen der britischen Einwanderer. Das amerikanische Englisch ist daher die Sprache der Regierung und des ganzen öffentlichen Lebens. Zerstreut oder auch in einzelnen Städten mehr vereinigt leben 7—8 Mill. Deutsche im Gebiete der Union. Die Anzahl der Farbigen (Meger und Mulatten,

7. Teil 1 = Grundstufe - S. 108

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
108 Die fremden Erdteile. Hst. des Küstenlandes Calisornien, das als Goldland ehedem viele Tausende von Goldsuchern anlockte. — Zu den Territorien gehört das kalte und öde Alaska. 4. Mejico (mechhiko, 32/zmalso groß als das Deutsche Reich, 12mill. E.) besteht aus einer Hochlandsmasse, welche aus dem Niedern Gebiet der Landenge Tehnantepec bis zu eiuer Höhe von 2000 m emporsteigt. Von den beiden Meeren ist die Hochfläche durch hohe, vulkanreiche Randgebirge abgeschlossen, welche in Terrassen zu einem schmalen Niedernngsküsten lande absteigen. Das heißfeuchte tropische Klima der Küsteuuiederung ruft zwar eiueu üppigen Pflanzenwnchs hervor, ist aber auch eine Brutstätte des g e l b e u Fiebers. Gesunderes Klima herrscht bereits in den Terrassenländern. Der Regenreichtum bedingt hier eine Fülle tropischer und immergrüner Wald- und Kulturgewächse. Zu den Palmen und Bananen gesellt sich der Kakaobanm, die Vanille, die immergrüne Eiche. In den dichten Wäldern haust das Heer der Wickel- schwanzasfen und der Jaguar. — Die kühlere Hochebene mit ewiger Sommermilde hat sehr gesuude Lust, ist trocken und waldarm, weist an eigentümlichen Pflanzen die Kakteen auf, die in ausgedehntem Maße der Cochenillezucht dienen. Als „Neu-Spauien" stand das Land sast 300 Jahre lang unter spanischer Herrschaft. Heute ist es eiue Bundesrepublik. Von den Bewohnern sind kaum Vs Weiße, die übrigen zur Hälfte Mischlinge n n d N e g e r, zur andern Hälfte Indianer. Weite Landstrecken liegen noch unbebaut da oder dienen als Viehweiden. Die Ausbeute an Silber ist uoch immer sehr groß. — Die herrschende Religion ist das katholische Bekenntnis. Mejico, Hst. in sehr schöner Lage, hat den Ruf. die schönste Stadt Amerikas zu sein. Eine Eisenbahn verbindet die Stadt mit dem Hasen Veracruz. — Zu Meiico gehören auch die Halbinseln Kalifornien und Aucatan. 3. Mittelamerika. 1. Das Jxlilmiö von Mittelamerika (fast so groß wie Schweden, 22/3 Mill. E.) ist die schmale Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika. Es reicht von der L a n d e n g e v o n Panama bis zu der von Tehuantepec. Beide Landengen bestehen aus niederem Berg- und Hügellande, Zentralamerika selbst ist Gebirgs- und Hochlaub. Eine lange Reihe von Vulkanen ^ieht sich an der pacifischen Küste entlang. Das Klima ist tropisch, reich an Niederschlägen und namentlich an den Küsten sehr ungesund. Die Wälder liesern Mahagoni, Rot- und Blauholz und Vanille. Angebaut werdeu allerlei tropische Kultur- pflanzen. — Die Bevölkerungsverhältnisse sind ähnlich, wie in Mejico, uur siud uoch mehr Neger vertreten als dort. Die Bevölkerung steht geistig und sittlich aus niedriger Stuse. Das Gebiet umfaßt 5 Republiken, die ein gegenseitiges Schutz- und Trntzbündnis geschlossen haben- Die bedeutendste Stadt ist Guatemala. — Am Gols von Honduras habeu die Engländer eine Kolonie, welche der Ausfuhr von feinen Holzarten dient. — Der in Angriff genommene Bau eines „Panamakanals", welcher die beiden Ozeane mit einander verbinden soll, hat noch nicht vollendet werden können-

8. Teil 1 = Grundstufe - S. 111

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Amerika. 111 gewächfe und ein überaus dichtes Unterholz bringen jene Undurchdringlich- keit des Waldes und ein dämmergleiches Waldesdunkel hervor, une dies nur der brasilische Urwald auszuweisen hat. — Reichhaltig ist auch die Tierwelt- Das meterlange W a ssersch w ein wird tm Flusse vom Krokodil, auf der Erde vom Jaguar verfolgt- Gleißende Schlangen, unter ihnen die große Boa und die gefährliche Klapperschlange, schießen durchs Dickicht oder ringeln Beute suchend an den Bäumen empor. Die Welt der I n s e k t e n ist durch zahlreiche, farbenprächtige und auch große Formen vertreten. Ein Heer von Papageien, Kolibris und fasanenartigen Vögeln flattert in den Kronen der Bäume. Zu den Tierformen des Urwaldgebietes gehören auch G ü r t e l t i e r und A m e i f e n f r e s s e r- ^. In diesem großen Jagdgebiet haben indianische Jägervölker ihre Heimat- b) Der größte Staat des ganzen Gebietes ist B r a s i l i e n. Diese große Buudes-Republik umfaßt die Ebene des Amazonas und das brasilische Bergland. Obgleich wenig kleiner als die Vereinigten Staaten, ist das Gebiet doch viel weniger bevölkert (15 Mill.) als diese. Fast nur die Küstenprovinzen sind seßhaft bewohnt, und zwar vorwiegend von Negern und Mulatten; nur % der Bevölkerung besteht ans Weißen. terrschend ist die p 0 r t u g i e s i s ch e S P r a ch e und die k a t h 0 l i s ch e 0 n s e s s i 0 n. — In den Südprovinzen haben sich etwa 130 000 Deutsche augesiedelt, deren Kolonien bei redlicher Arbeit gut gedeihen. Da aber die brasilische Regierung in sehr vielen Fällen die Einwanderer im Elend verkommen läßt und ihnen ihre Versprechungen nicht hält, so hat das Deutsche Reich die Beförderung von Auswanderern nach Brasilien allen Agenten untersagt. Brasilien ist ein von der Natur sehr reich begabtes Land, dessen Schäle aber nur znm geringen Teil verwertet werden. Großartig ist die Ausfuhr von Kaffee (fast die Hälfte der ganzen Kaffee- ernte auf der Erde kommt aus Brasilien), Tabak und Brasilien- holz (Färbeholz), bedeutend auch die an Zucker, Baumwolle, Kakao und Kautschuk. Das brasilische Bergland birgt Platina, Diamanten und Gold. Rio de Janeiro (---Januarfluß; so von den Entdeckern nach dem engen Eingang zu der wundervollen Bai genannt, die sie für die Mündung eines Flusses hielten — entdeckt 1. Januar 1501), Hst. und größter Kaffee- aussuhrhafen, — Andere Küstenstädte: B a h i a und Pernambnco, D i e 3 s ü d l i ch e n R e p n b l i k e n Paraguay, Uruguay und Argentinien (zusammen mal so groß als das Deutsche Reich mit kaum 5 Mill. E.> sind sehr reich an Viehherden und unterhalten eine starke Ausfuhr von Wolle, Häuten, Fleisch, Fleischextrakt, Talg, Hörnern, Roßhaaren und Knochenmehl. t In Argentinien finden sich Ansiedelungen von Deutschen, die hier aber von der Regierung ebenso vernachlässigt werden, als die in Brasilien. Buenos Aires (= gute Lüfte, so genannt wegen des schönen Klimas), Hst. von Argentinien, größte Stadt Südamerikas (540 Tsd. E-), für den See-Handel vorzüglich gelegen, mit den wichtigsten Plätzen des Innern durch Eisenbahnlinien verbunden. — Zu Argentinien gehört auch P a t a- go n 1 e n bis t zu den Anden und die Osthälfte von F e n e r l a n d. — Montevideo, feste Hst. von Uruguay. Im N. liegt a u s dem w. H 0 ch l a u d das k 0 l 0 u i a l e G u- ha na, an der Küste sehr ungesund, obgleich von ergiebiger Fruchtbarkeit. Hier haben Engländer, Franzosen (Eayenne) und Niederländer Besitzungen. — ~die Tiefebenen des Orin 0 c 0 gehören größtenteils zu Venezuela.

9. Teil 1 = Grundstufe - S. 112

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
112 Die fremden Erdteile. D. Australien (9 Mm. qkm, 5,2 Will. E.)- Australien Südland) umfaßt 1. das australische Fest- land mit der Insel Tasmania, 2. die australischen Inseln, welche von Neu-Gninea bis Neu-Seelaud reichen, und 3. die weit ostwärts zerstreut liegende Kleininselwelt, Polynesien. 1. Das Festland. (7,7 Mill. qkm, 3 Mill. E.) Es liegt auf der s. Erdhalbkugel, in der heißen und südlichen gemäßigten Zone. Grenzmeere nach der Karte! Wie Afrika und Südamerika ist es sehr wenig gegliedert. Im 8. die Anstralbuch t, die Insel T a s m a n i a, durch die Baßstraße vom Festlande getrennt, im X. der Golf von C a r p e n t a r i a und die Halbinsel Jork. Australien ist das flachste aller Festländer. Das Innere besteht aus weiten niedrigen (durchschuittlick 300 m hohen) Ebenen. An den Küsten steigt der Boden höher an; yinter der Ostküste erscheint diese Erhebung als geschlossener Gebirgszug, zu welchem die blauen Berge und die A n st r a l a l p e n gehören, welche die höchste Erhebung des Festlandes (2 200 m) ausweisen. Diese Lage des Gebirges ist für die klimatischen Verhält- nisse des Festlandes sehr ungünstig. Die Bergländer fangen den an- dauernden Südostwind ab und bringen in diesen Landstrichen all' seine Feuchtigkeit zum Niederschlag, so daß das Innere fast ganz leer ausgeht. Hier herrscht daher Regenarmut, die sich manchmal zur gänzlichen Regenlosigkeit steigert. Aus diesem Gruude besteht denn auch das Biunen- land aus dürren Ebenen, stellenweise mit fast undurchdringlichem Gesträuchdickicht, Scrub, bestanden , oder aus w ü st e u a r t i g e n Wildnissen, mit vereinzelten Büscheln des Stachelschwein- g r a s e s bewachsen. — I n d e n n. i m tropischen Gebiete g e- l e g e n e n Küstenländern wechseln mit einander eine Regenzeit und eine Trockenzeit ab. Die meisten Niederschläge weist der 8. und S.-O. ans. Hier hat sich daher auch das eiuzige größere Flußsystem mit dauerndem Wasser entwickelt; das des Murray (mörre) mit dem Darling. In der Tiesebene w. vom Murray liegeu zahlreiche Salzseen. In der Nieder- schlagszone des 8.-0. zeigt sich nicht nur die australische Pflanzen- und Tierwelt am reichhaltigsten, sondern dies ist auch vorwiegend das K n l t u r- gebiet des Festlandes. Pflanzen- und Tierwelt Australiens sind durch ihre Ei g e u- a rt besonders ausgezeichnet. Förmliche Wälder finden sich nur selten; aber anf blumenreichem Grasboden stehen einzelne Bäume oder Baumgruppen, ohne linterholz, nach Art eines lichten Parks (Bild 21). Da sieht man die eigenartigen G r a s b ä u m e, die blaugrünen Kasuarinen mit ihren nadel- und federartig belaubten Zweigen, von den Weißen auch K e u l e n b ä u m e genannt, da die Eingeborenen hieraus ihre Streitkolben schnitzen; ferner die hohen Eukalypten, auch Gummibäume genannt, da sie reichlich Gummiharz ausschwitzen, endlich hohe Akazien mit ungestederten Blättern. Die Blätter vieler Bäume sind immergrün, lederartia und kehren nicht die Fläche, sondern den Rand gegen den Himmel, lodaß die-

10. Teil 1 = Grundstufe - S. 113

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
M--- W Australien. 11 ^ selben wenig Schatten und Kühlung spenden. Bei einer Art Kirschen wächst der Stein an der Außenseite.^ Die Flußufer werden oft von uudurchdring- lichem Buschwerk begleitet. Strichweise, wie um den Darling, dehnen sich endlose Gras st e p Pen aus. — Der einheimischen Tierwelt fehlen die kräftigeren Tierformen der übrigen Erdteile. Bis vor etwa 100 Jahren befaß das Anftralfestland an Säugetieren nur allerlei Beutel- tiere, darunter das Riesenkänguru, ferner das Schnabeltier und den fuchsroten hundeartigen Ding o. Dagegen ist die Vogelwelt besser vertreten. Es giebt weiße Adler, schwarze Schwäne, den E m n laustr. Strauß), den prächtigen Leierschwanz und zahlreiche Arten von Papageien, darunter den Kakadu, aber keine einheimischen Singvögel. Doch sind letztere, sowie n n s e r e H a n s t i e r e jetzt dort längst eingeführt. Die Bewohner des Festlandes scheiden sick in Ureinwohner und eingewanderte Völker. Erstere sind die dunkelfarbigen, häßlichen Anstralneger, deren es noch 55000 giebt. Sie stehen auf sehr niedriger Knltnrstnfe, wohnen in Höhlen und im Busch oder bauen kunstlose Zelte und ernähren sich von der Jagd und vom Fischfaug. Auch Wurzeln, Raupen, Eidechsen und Würmer verschmähen sie als Nahrung nicht. Da das Festland englischer Kolonialbesitz ist, so sind unter den Eingewanderten die Engländer am zahlreichsten vertreten, außer- dem Deutsche, Franzosen und (etwa 30 000) Chinesen. Bis 1867 benutzte England einzelne Gebiete Australiens noch als Verbannungsort für Verbrecher. Heute bestehen dort 5 Kolonialstaaten (Tasmania ist der sechste), die aber ziemlich unabhängig vom Mntterlande sind. Die H a u p t n a h r n n g s q n e l l e n sind Viehzucht, Ackerbau, Berg- b a n und Handel. Australien nährt die größten Schafherden der Erde und beherrscht mit seiner W o l l a n s s u h r den europäischen Markt. Europäische Kulturpflanzen, als Weizen, Korn, Obst und Wem, kommen gut fort. Außerdem ist das Land reich an Steinkohlen, Kupfer und Gold. Der Handel Australiens wird auch durch Anlage von inneren Verkehrslinien gefördert. Alle Kolonien besitzen be- reits Eisenbahnlinien und von Süd- nach Nordaustralien führt quer durch das ganze Festland der Überlaudtelegraph. Die wichtigsten Städte des Festlandes sind: Sydne y (ßldm) an einem prachtvollen Hasen gelegen, die älteste Ansiedelung und der erste Handelsplatz Australiens. •— Melbourne (mellbörn), größte -Lptadt Australiens (438 Tsd. (£.)•. — Adelaide (äddelid), Ausfuhrhafen eines großen Ackerbau- und Weidegebietes. Unter den Bewohnern viele Deutsche. 2. Tie australischen Inseln. Sie beginnen mit der großen Insel N e n - G n i n e a im N. des Festlandes und ziehen sich in einem großen Bogen bis zur Doppelinsel Neu- Seeland hin. Ihrer B o d e n g e st a l t n n g nach sind sie fast durchweg gebirgig und reich an Vulkanen. Auf der s. Insel Neuseelands nimmt das Gebirge Hochgebirgssorm an und erreicht eine Höhe von 4000 m. Das s e u ch t warme K l i m a bringt eine üppige Pflanzenwelt hervor, ist aber vielfach für europäische Ansiedler ungesund. Nur Neuseeland erfreut sich eines sehr gesunden Klimas. Unter den F r u ch t b ä u m e n sind die Brotfruchtbäume, Sago- und Kokospalmeu zu nennen, ans der Tierwelt die prachtvollen Paradiesvögel in Neu-Gninea zu erwähnen. Tromnau, Schulgeographie J., ($. Schroedels Verlag in Halle.) 8
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